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Brandgefahr durch Akkus

Ladesymbol für einen Akku

Sie sind klein, leicht und langlebig: Akkus finden wir in vielen Alltagsgegenständen wie Handys oder Pedelecs. Einmal ans Ladekabel angeschlossen, haben sie nach kurzer Zeit auch wieder genug Energie, um unsere technischen Errungenschaften am Laufen zu halten. Allerdings ist die Brandgefahr durch Akkus nicht zu unterschätzen. Wenn Akkus in Flammen aufgehen, kommt es danach häufig zu Wohnungs- und auch Wohnhausbränden.

Akkus müssen immer mehr Leistung bringen und sollen so platzsparend wie möglich eingesetzt werden. Das führt dazu, dass manche Hersteller immer mehr Energie auf kleinsten Raum bündeln. Das geht in vielen Fällen zu Lasten des Separators, der im Akku den Plus- von Minuspol trennt. Bei einem fehlerhaften Einbau kommt es zu einem Kurzschluss und der Akku fängt Feuer.

Wo kommen Lithium-Ionen-Akkus vor?

Nahezu alle Geräte, die wir abseits von den gängigen Stromquellen nutzen, verfügen über Lithium-Ionen-Akkus. Dazu gehören:

  • Smartphones
  • Tablets
  • Kopfhörer
  • Pedelecs
  • E-Scooter

Die Hauptprobleme bei den verbauten Akkus sind äußere Einflüsse, die zu einem Brand oder einer Explosion führen können. Vor allem das Überladen der Geräte erhöht die Brandgefahr durch Akkus. Aber auch starke Vibrationen oder Stürze können dazu führen, dass ein Akku nicht mehr sicher ist. Auch wenn der Schaden äußerlich nicht sichtbar ist, kann dieser doch dazu führen, dass es beim Ladevorgang zu einem Kurzschluss kommt.

Wohnungsbrände durch Akkus

Die Brandgefahr durch Akkus ist nicht zu unterschätzen. Insbesondere der Ladevorgang birgt ein hohes Risiko und es ist schon in vielen Fällen zu Bränden gekommen. Immer wieder berichten die Medien über entsprechende Vorfälle, wie diese Ausschnitte dokumentieren:

  • Februar 2021: E-Bike-Akku explodiert in einer Wohnung in Hövelhof. Schaden rund 100.000 € (Westfalen-Blatt 26.02.2021)
  • Juli 2021: Wohnungsbrand in Gladbeck durch das Laden eines Akkus für einen E-Scooter. Schaden rund 150.000 € (Lokalkompass Gladbeck 02.07.2021).
  • Oktober 2021: Brand eines Wohnhauses in Niederstetten vermutlich durch das Laden eines E-Bikes. Schaden 500.000 € (Süddeutsche 23.10.2021)
  • Oktober 2021: Durch die Explosion eines Handy-Akkus kommt es in Hameln zu einem Wohnungsbrand. Schaden in hoher fünfstelliger Höhe (NDR, 08.10.2021)
  • April 2022: Explosion des Akkus bei einem E-Scooter in Coburg: Schaden am Wohnhaus rund 300.000 € (NP Coburg, 06.04.2022)

Die Schäden in den genannten Beispielen sind über die Hausratversicherung und die Gebäudeversicherung abgedeckt. Das gilt auch für den Fall, dass der Ladevorgang abweichend von den Vorschriften der Hersteller zum Beispiel mit einem ungeeigneten Ladekabel durchgeführt wurde. Wichtig ist, dass Sie Ihre Hausratversicherung und auch Gebäudeversicherung immer auf dem aktuellen Stand halten, damit solche Schäden auch abgedeckt sind.

Wie kommt es zu einem Akku-Brand?

In vielen Fällen sind äußere Schäden Ursache für die Brandgefahr durch Akkus. Vor allem Smartphones, die schon häufiger auf den Boden gefallen sind, bieten nicht mehr ausreichend Schutz für die Separatoren im Inneren des Gerätes. Die Isolationsschichten haben Schaden genommen und die Trennung zwischen Pluspol und Minuspol ist nicht mehr gewährleistet. Dazu kommen Umgebungstemperaturen, die dem Akku nicht guttun. Üblicherweise liegt der Idealbereich zwischen 0 und 40 Grad Celsius. Außerhalb dieser Temperaturbereiche kann der Akku Schaden nehmen.


Woran erkennen Sie einen drohenden Akkubrand?

In den meisten Fällen ereignet sich der Brand des Akkus sehr schnell und plötzlich. Es gibt aber auch Anzeichen, die darauf deuten, dass es zu einem Brand kommen kann:

  • starker Temperaturanstieg beim Ladevorgang
  • das Gehäuse beginnt sich zu verformen
  • Gase treten aus, die vom Geruch her wahrgenommen werden können

In diesem Fall sollten Sie den Ladevorgang direkt abbrechen und das Smartphone oder den Akku entweder in ein feuerfestes Gefäß legen oder ins Freie bringen.

Brandgefahr durch Akkus - Wasser ist das beste Löschmittel

Kleine Akkus vom Smartphone lassen sich am besten mit Wasser ablöschen. Wichtig ist dabei der Kühleffekt, den Wasser hat. Da sich Lithium-Ionen-Akkus stark aufheizen, ist also ein Herabkühlen notwendig. Das lässt sich am einfachsten mit Wasser bewerkstelligen. Sofern der Brand des Akkus noch kontrollierbar ist, löschen Sie am besten großzügig, indem Sie Wasser aus dem Eimer darüber kippen. Haben allerdings Gegenstände in der Umgebung bereits Feuer gefangen, dann ist es für den Löschversuch zu spät. Hier können Sie nur noch die Wohnung verlassen und die Feuerwehr rufen.

Wichtig: Den Brand des Akkus können Sie nicht mit einem Pulverlöscher, Sand oder Decken und Kissen ersticken. Bei diesen Löschversuchen fehlt der Kühleffekt. Die chemischen Prozesse, die sich im Inneren des Akkus abspielen, können nur durch Kühlen unterbrochen werden. Dies empfehlen die Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren und der Deutsche Feuerwehrverband.

Wie können Sie die Brandgefahr durch Akkus mindern?

Smartphone auf einer Ladestation

Dafür ist es wichtig, den Akku des Smartphones, Tablets oder E-Bikes optimal zu laden. Am besten lassen sich die Akkus bei einem Ladestand von 30 bis 70 Prozent aufladen. Lagert der Akku längere Zeit abseits vom Gerät, wie beispielsweise bei E-Scooter oder Pedelec, dann sollte dieser einen Ladeabstand von 20 bis 80 Prozent haben. Beim Smartphone oder Tablet können Sie zusätzlich stromsparende Apps nutzen und Stromfresser deaktivieren.

Am wichtigsten ist es jedoch, Akkus immer in optimaler Umgebungstemperatur zu lagern und vor Stürzen oder Stößen zu schützen. Damit lässt sich die Lebensdauer erheblich verlängern.


Geeignete Akkus und Ladegeräte verwenden

Die Brandgefahr durch Akkus lässt sich auch durch den Einsatz geeigneter Akkus gewährleisten. Bei E-Scootern, E-Bikes oder Pedelecs sollten Sie darauf achten, dass die Akkus auch zum Gerät gehören. Nicht jeder Akku ist auch für jedes Gerät geeignet. Kritisch ist es vor allem dann, wenn Sie ein Pedelec oder einen E-Scooter weit unter dem Verkaufspreis angeboten bekommen, in dem auch noch Ersatzakkus enthalten sind.

Wenn es um mobile Geräte wie Smartphone oder Tablet geht, sollten Sie immer die vom Hersteller mitgelieferten oder empfohlenen Ladegeräte nutzen. Fremde Ladekabel können womöglich mit einer abweichenden Spannung arbeiten und damit den Akku schädigen.

Gefährlicher Nebenjob: Juicer für E-Scooter

In vielen Städten gehören sie zum alltäglichen Bild: E-Scooter, die an jeder Straßenecke griffbereit stehen. Damit das auch funktioniert, müssen die E-Scooter auch regelmäßig geladen werden. Dafür suchen die Betreiber sogenannte Juicer, die spät abends losziehen und die E-Scooter aufladen, um diese am Morgen wieder auf die Straße zu bringen. In den meisten Fällen geschieht das in der eigenen Wohnung oder im Studentenwohnheim. Damit steigt auch erheblich die Brandgefahr durch Akkus in den eigenen vier Wänden, wenn etwa vier, fünf E-Scooter zuhause aufgeladen werden – womöglich auch noch im Schlaf. Nicht selten sind dadurch schon schwere Wohnungsbrände ausgebrochen.

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