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Eigener Strom von der Balkon-Solaranlage

Solaranlage am Balkon

Photovoltaikanlagen gehören mittlerweile überall zum Stadtbild. Immer mehr Hauseigentümer nutzen die Sonnenenergie, um Strom für den Eigenbedarf zu erzeugen. Mieter eines Hauses oder einer Wohnung können davon oft nicht Gebrauch machen, da sie keine bauliche Veränderung an Gebäude vornehmen dürfen. Sie können aber mit einer sogenannten Balkon-Solaranlage Strom für den Eigenbedarf produzieren, da diese Anlagen sich ohne feste Installation montieren lassen.

Balkon-Solaranlagen werden auch als Mini-PV, Balkonkraftwerke oder Stecker-Solargeräte bezeichnet. Damit lässt sich Strom direkt erzeugen und in das eigene Stromnetz einspeisen. Auf diese Weise lassen sich also die Stromkosten ein wenig reduzieren. Nebenbei sind die bürokratischen Hürden für eine Balkon-Solaranlage sehr niedrig, sie können also so gut wie überall zum Einsatz kommen. Anhängig ist das natürlich davon, ob eine Ausrichtung so möglich ist, dass auch ausreichend Sonnenenergie eingefangen wird.

Wie hoch sind die Anschaffungskosten von Balkon-Solaranlagen?

Das ist für viele Nutzer die Kernfrage: Wieviel muss ich für eine Balkon-Solaranlage investieren? Die Anschaffungskosten sind tatsächlich nicht hoch. Im Fachhandel kosten diese Geräte etwa 250 bis 350 €. Bei teuren Modellen können 800 € anfallen. Mit einer solchen Anlage können Sie durchaus 10 bis 20 % des Haushaltsstroms einsparen. Dabei läuft der Stromzähler bedingt durch die Einspeisung ins eigene Stromnetz ein wenig langsamer.
Und gerade zur heutigen Zeit, wo Nachhaltigkeit beim Bauen in aller Munde ist, macht diese Investition auf lange Sicht durchaus Sinn.

Wie funktionieren Balkon-Solaranlagen?

Diese Anlagen können Sie ganz einfach im Fachhandel erwerben. Ein solches Set besteht in der Regel aus ein oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter. Teilweise sind schon Befestigungen für den Balkon vorhanden, je nach Hersteller müssen diese auch separat bestellt oder gekauft werden. Der Vorteil der Balkon-Solaranlagen ist zudem, dass diese bei einem Umzug wieder mitgenommen werden können.

Übrigens: Aufgrund der Beschaffenheit der Konstruktion ist die Balkon-Solaranlage über die Hausratversicherung abgedeckt. Da sie kein Gebäudebestandteil ist, fällt sie nicht in den Leistungsumfang der Gebäudeversicherung. Über die Hausratversicherung ist Ihre Mini-PV-Anlage zum Beispiel gegen Feuer, aber auch gegen Sturm- und Hagelschäden versichert.

Wenn Sie diese Mini-PV montiert oder aufgestellt haben, schließen Sie die Anlage an den Wechselrichter an. Dieser ist notwendig, damit der Gleichstrom, der durch das Solarmodul produziert wird, in Wechselstrom umgewandelt wird.


Exkurs: Gleichstrom und Wechselstrom

  • Gleichstrom fließt in eine Richtung, etwa vom Erzeuger bis zu einer Verteilerstation. Die Verluste der Strommenge über die Distanz des Transportes sind sehr gering.
  • Wechselstrom wird in einem Transformator erzeugt. Das ist notwendig, da unser Stromnetz Spannungsschwankungen hat. Der Strom kann in verschiedene Richtungen fließen, um diese Spannungen auszugleichen. Ansonsten würden durch die Stromschwankungen elektrische Geräte Schaden nehmen.

Wenn der Wechselrichter nun den Wechselstrom produziert, muss dieser noch in das eigene Stromnetz eingespeist werden. Das funktioniert relativ einfach über eine Einspeisesteckdose, die Ihr Elektriker installieren sollte. Alternativ können Sie dafür auch einen gewöhnlichen Schuko-Stecker verwenden. Der benötigt dann aber einen separaten NA-Schutz. Dieser NA-Schutz ist eine Art Anlagenschutz für dezentrale Energieerzeuger. Im Fall eines technischen Defektes sorgt dieser für die Abschaltung der Balkon-Solaranlage.


Wie sicher sind Balkon-Solaranlagen?

Beim Kauf von Balkon-Solaranlagen wird üblicherweise bereits ein Wechselrichter mitgeliefert, der auch den Anforderungen klassischer Solaranalgen oder Photovoltaikanlagen entspricht. Derzeit ist noch keine Gerätenorm für die sogenannten Stecker-Solargeräte vorhanden, diese befindet sich noch in der Entwicklung. Sicherheitsstandards sind aber dennoch gegeben. Achten Sie beim Kauf daher auf das Siegel der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS).

Nutzen Sie beim Betrieb einer Balkon-Solaranlage unbedingt immer nur eine Steckdose. Ein Betrieb mehrerer Anlagen über einen Mehrfachstecker stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar, da Mehrfachstecker für solche Belastungen nicht ausgelegt sind. Es besteht Brandgefahr durch Überspannung!

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Einfachere Regelungen für Balkonkraftwerke

Die Bundesnetzagentur hat die Registrierung für Balkonkraftwerke zum 01.04.2024 vereinfacht. Sie müssen bei Installation einer solchen Anlage diese nicht mehr an den Netzbetreiber melden, das übernimmt die Bundesnetzagentur nun für Sie. Die folgenden Regeln gelten:

  • Für eine Solaranlage auf dem Balkon muss kein digitaler Stromzähler eingebaut werden. Auch die klassischen Stromzähler (Ferraris-Zähler) können benutzt werden.
  • Künftig können Sie Anlagen mit bis zu 800 Watt Leistung installieren. Die Leistung war zuvor auf 600 Watt beschränkt.
  • Herkömmliche Schukostecker sind ausreichend, um Balkonkraftwerke zu installieren. Die Normung erfolgt durch den Verband der Deutschen Elektrotechnik.

Wo können Sie eine Balkon-Solaranlage installieren?

Vater erklärt der Tochter die Balkonsolaranlage

Die Effektivität einer Solaranlage hängt von ihrem Standort ab. Einerseits spielt die Ausrichtung des Balkons eine große Rolle, andererseits kommt es auch darauf an, ob Bepflanzung oder Bäume den Sonneneinfall beeinträchtigen. Gleiches gilt auch für den Garten oder die Terrasse, wenn Solarmodule dort mittels Sockel aufgestellt werden sollen.

  • Ausrichtung nach Süden: Da die Sonne tagsüber überwiegend aus südlicher Richtung strahlt, ernten Sie bei entsprechender Ausrichtung natürlich am meisten Energie. Dabei ist, sofern die Solarpaneele freistehend installiert sind, eine Neigung von etwa 30 Grad am effektivsten.
  • Ausrichtung nach Südwesten oder Südosten: Auch hier ist die Nutzung noch effektiv, denn gegenüber der Ausrichtung nach Süden reduziert sich der Ertrag lediglich um etwa 5 %. Der Neigungswinkel sollte hier ebenfalls etwa 30 Grad betragen.
  • Ausrichtung nach Osten oder Wesen: Auch hier lässt sich noch eine Menge Sonnenenergie einfangen. Allerdings sinkt hier die Effektivität um etwa 10 % gegenüber der Südausrichtung.
  • Ausrichtung nach Norden: Hier ist eine Installation nicht mehr effektiv, da nicht genug Sonnenenergie aufgenommen werden kann.

Für den richtigen Standort oder die Anbringung ist noch relevant, ob die Sonneneinstrahlung tagsüber ungehindert erfolgen kann. Bepflanzung, Bäume oder Schattenwurf durch andere Gebäude können die Effektivität deutlich einschränken. Ebenso spielt eine Rolle, in welcher Region die Balkon-Solaranlage steht. Während in Norddeutschland die Sonneneinstrahlung bei etwa 950 Kilowattstunden pro Quadratmeter liegt, beträgt der Wert in Süddeutschland ungefähr 1.200 Kilowattstunden.


Ist die Zustimmung des Vermieters erforderlich?

Auch wenn bei der Installation der Balkon-Solaranlage nicht in die Bausubstanz des Hauses eingegriffen wird, bedarf es dennoch der Zustimmung des Vermieters. Möglicherweise führt die Balkon-Solaranlage zu einer Beeinträchtigung des Gesamtbildes eines Hauses. Steht das Haus unter Denkmalschutz, müssen Sie darüber hinaus noch weitere Auflagen beachten. Diese können Sie bei Ihrer Stadt oder Gemeinde erfragen.


Müssen Sie Ihren Stromanbieter informieren?

Bei einer Inbetriebnahme der Balkon-Solaranlage müssen Sie ab einer bestimmten Leistung einen Elektriker hinzuziehen und auch Ihren Stromanbieter informieren. Die Selbstinstallation ist bis zu einer Leistung von 600 Watt möglich, darüber hinaus muss ein Elektriker die Anlage in Betrieb nehmen.

Die meisten Stromanbieter haben bereits auf ihren Webseiten Musterformulare hinterlegt, mit denen Sie die Inbetriebnahme anmelden können. Ein Austausch des Stromzählers wird im Normalfall nicht erforderlich sein. Die eingespeiste Strommenge ist zu gering, als dass sich der Stromzähler rückwärts drehen würde. Wenn Sie aber auf Nummer Sicher gehen wollen, können Sie über Ihren Netzbetreiber einen Stromzähler mit Rücklaufsperre installieren. Durch die meisten Stromanbieter kommt jedoch bereits das Signal, dass der Zählerwechsel nicht erforderlich sei, sofern nur ein Modul installiert ist.

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