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Elementarversicherung: Was ist eine ZÜRS-Zone?

Hochwasser im Ahrtal

Dass die Elementarversicherung eine wichtige Ergänzung zur Gebäudeversicherung ist, sollte mittlerweile jedem Hauseigentümer bewusst sein. Dennoch haben viele Eigentümer ihren Wohntraum noch nicht gegen das Risiko möglicher Überschwemmungen und Hochwasserschäden abgesichert. Liegt es etwa daran, dass nicht jedes Haus versicherbar ist? Nein, denn mehr als 99 Prozent aller Häuser lassen sich versichern. Dafür gibt es eine Einteilung in ZÜRS-Zonen. Was hat es damit auf sich?

Was bedeuten die ZÜRS-Zonen?

Wasser ist eine der größten Gefahren für Häuser. Das gilt nicht nur für Schäden durch Rohrbrüche, sondern auch für Schäden, die durch Unwetter entstehen. Dazu gehören Starkregen und vor allem Überschwemmungen in Bereichen, wo es Flüsse oder Seen gibt. Wer jetzt eine Elementarversicherung zu seiner Gebäudeversicherung abschließt, muss aber deshalb keinen Gutachter in Anspruch nehmen, um die Risikosituation des eigenen Hauses bewerten zu lassen. Alle Häuser in Deutschland sind in ZÜRS-Zonen aufgeteilt. ZÜRS bedeutet Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen. Mithilfe von Hochwassergefahrenkarten und Wasserwirtschaftsämtern unterteilen die Versicherer Deutschland in vier Gefährdungszonen.

Wo ist der Versicherungsschutz völlig unproblematisch?

Die vier Gefährdungsklassen (GK) sagen aus, wie hoch das Risiko eines Hochwassers oder einer Überschwemmung ist:

  • GK1: nach derzeitigem Stand nicht von einem Hochwasser betroffen
  • GK2: seltener als alle 100 Jahre von einem Hochwasser betroffen
  • GK3: Ein Hochwasser alle 10 bis 100 Jahre
  • GK4: mindestens ein Hochwasser in 10 Jahren

Um Starkregenschäden noch besser einschätzen zu können, gibt es zusätzlich die Einteilungen in drei Starkregengefährdungsklassen (SGK):

  • SGK 1: Die Gefährdung ist gering. Zum Beispiel, wenn das Gebäude auf einer Bergkuppe steht.
  • SGK 2: Die Gefährdung wird als mittel eingeschätzt. Zum Beispiel, wenn sich das Gebäude am mittleren oder unteren Hangabschnitt befindet.
  • SGK 3: Die Gefährdung ist hoch. Zum Beispiel, wenn das Gebäude im Tal oder unmittelbar an einem Gewässer steht.

Häuser, die in den Gefährdungsklassen GK1 und GK2 liegen, sind ohne Probleme versicherbar. Das sind 98,5 % aller Gebäude. 1,1 % aller Objekte befinden sich in der GK3, hier ist eine individuelle Prüfung notwendig, Lediglich 0,4 % aller Häuser befinden sich in der höchsten Gefährdungsklasse. Doch auch hier finden sich noch Versicherungslösungen, allerdings unter Auflagen oder mit höheren Selbstbehalten.

Ist es wichtig zu wissen, in welcher ZÜRS-Zone mein Haus liegt?

Ja natürlich, weil in einer niedrigen ZÜRS-Zone auch die Beiträge zur Elementarversicherung günstiger ausfallen. Es gibt das Internetportal „Kompass Naturgefahren“, in dem bereits für einige Bundesländer die ZÜRS-Zone für alle Häuser einsehbar ist. Dazu gehören Berlin, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Unabhängig davon macht es natürlich für jeden Hauseigentümer Sinn, sein Haus vor allem gegen das Risiko von Hochwasser und Überschwemmungen abzusichern.

Nebenbei, die Elementarversicherung greift ja nicht nur bei über die Ufer tretenden Gewässern. Starkregenfälle sorgen in vielen Fällen ebenfalls für massive Schäden und die können überall in Deutschland auftreten. Mal abgesehen davon, dass diese in den letzten Jahren immer häufiger vorkommen und in den nächsten Jahren hier auch kaum eine Änderung zum Positiven eintreten wird. Daher sind die noch nicht versicherten Hauseigentümer gut beraten, den Versicherungsschutz für ihr Eigentum mal gründlich zu überprüfen.


Starkregenfälle können überall auftreten

Trotz des Wetterwandels und der damit verbundenen häufiger auftretenden Wetterphänomene reagieren die Bürger noch sehr gemächlich, was den Versicherungsschutz der Eigenheime angeht. Mehr als 50 % aller Häuser sind nicht gegen die Folgen von Hochwasser und Starkregen mit der Elementarversicherung geschützt. Dass nicht allein über die Ufer tretende Gewässer ein Risiko sind, hat sich im Sommer 2021 gezeigt. Das Sturmtief Bernd hat (mit zum Teil mehr als 250 Litern Regen pro Quadratmeter!) in weiten Teilen Deutschlands starke Schäden verursacht. Und das nicht nur durch Überschwemmungen in Folge von ausufernden Flüssen, sondern auch durch den Starkregen selbst. Bei solchen Massen kommt keine Kanalisation mehr mit. Zahlreiche Häuser waren durch vollgelaufene Keller davon betroffen. Ein großer Teil der Objekte war nicht gegen Elementargefahren versichert.

Keine staatlichen Hilfen bei Starkregenfällen

Zieht sich nach einem Unwetter das Wasser zurück, dann ist das Entsetzen erst einmal groß: Viele betroffene Hauseigentümer sind nicht versichert und stellen fest, dass die Überschwemmung das eigene Haus schwer beschädigt hat oder es sogar abgerissen werden muss. Der Ruf nach Soforthilfen wird dann laut. Bisher haben Bund und Länder immer fleißig gezahlt. Das ist nun vorbei. Sachsen und Bayern zogen ab 2019 die Bremse. Da sich private Hauseigentümer gegen das Risiko von Überschwemmungen mit der Elementarversicherung schützen können, müssen die Schäden auch nicht der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Mal abgesehen davon, dass solche Starkregenfälle künftig vermehrt auftreten werden.

Mehrere Bundesländer organisieren Kampagnen, um das Risikobewusstsein zu stärken. Zuletzt hat Schleswig-Holstein das Thema aufgegriffen. Kein Wunder, denn ausgerechnet im Land zwischen den Meeren sind deutschlandweit die wenigsten Häuser gegen das Risiko von Überschwemmungen geschützt. Dabei geht es nicht etwa um das Risiko einer Sturmflut, nein, vielmehr um die Starkregenfälle, die nun einmal überall auftreten können. Hier ist die einzig wirksame finanzielle Absicherung die Elementarversicherung. Im Übrigen ist auch Prävention angesagt: Das geht schon damit, dass Lichtschächte oder Kellerzugänge mit Aufkantungen geschützt werden und in Lichtschächte regendrucksichere Fenster eingebaut werden, um zu vermeiden, dass der Keller unter Wasser steht.

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