Marder im Haus - welche Schäden können auftreten?
Kaum ein Plagegeist verursacht größere Schäden: Wenn ein Marder im Haus unterwegs ist, bedeutet das jede Menge Ärger. Er fräst sich regelrecht durch de Bausubstanz, insbesondere wenn diese einen hohen Anteil an Holz hat. Vor ihm sind weder Dachbalken noch Isolierung sicher.
Aber nicht nur das Anknabbern der Bausubstanz stellt ein Problem dar: Denn der Marder nistet sich regelrecht im Haus ein und hinterlässt dort jede Menge Kot und Urin. Darüber hinaus verschleppt der Marder auch noch seien Beutereste in seinen Rückzugbereich. Oftmals ist davon der Dachboden betroffen, aber auch Fassadenbereiche oder Vordächer, die aus Holz sind. Solche Schäden zu beseitigen, geht schnell in den vierstelligen Bereich hinein.
Woran erkennen Sie einen Marder im Haus?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie einen Marder im Haus haben, müssen Sie dem Tier unbedingt auf die Spur kommen. Je mehr er sich in Ihren vier Wänden ausbreitet, umso größer ist danach der wirtschaftliche Schaden.
- Marder sind Allesfresser und mangels Beute auch in Wohngebieten anzutreffen.
- Sie sind lichtscheu und in den meisten Fällen überhaupt nicht wahrnehmbar.
- Marderbefall wird erst bei auftretenden Schäden erkannt.
- Im Haus halten sie sich am liebsten auf dem Dachboden auf.
- Durchgefressene Isolierung und angeknabberte Kabel zeugen von der Anwesenheit eines Marders.
- Kratzgeräusche auf dem Dachboden deuten auf Marder hin.
- Kot-, Urin- und Aasreste auf dem Dachboden sind ebenfalls typisch für Marderbefall.
Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Dachboden
Unabhängig davon, ob Sie bereits einen Marder wahrgenommen haben, sollten Sie regelmäßig Ihren Dachboden auf einen möglichen Besuch überprüfen. Macht der Marder nämlich nicht durch Geräusche auf sich aufmerksam, kann er sich nämlich dort bereits länger aufhalten. Die Folge ist, dass durch wachsende Urin- und Kotablagerung ein sehr unangenehmer Fäkalgeruch entsteht, der nicht auf den Dachboden beschränkt bleibt.
Abgesehen ist der Marder im Haus kein Dauergast. Ihn in flagranti zu erwischen, dürfte also scheitern. Oftmals hat sich der Marder auch in der Umgebung Quartiere eingerichtet, die er ebenso aufsucht wie Ihren Dachboden. Das Revier eines Marders kann sich locker auf eine Fläche bis zu einem halben Quadratkilometer erstrecken.
Selbst wenn Sie das Versteck des Marders ausgemacht haben und den Bereich entsprechend gereinigt oder saniert haben, kann er immer noch wieder kommen. So schnell geben diese Tiere ihre Verstecke nämlich nicht auf.
Wie können Sie sich finanziell gegen den Marder im Haus schützen?
Wenn sich der Marder durch die Bausubstanz arbeitet, hinterlässt er dabei Schäden an Isolierung oder an anderen Bauteilen. Die Folge: Es kann beispielsweise Feuchtigkeit oder sogar Niederschlag eindringen. Dadurch kommt es zu weiteren Schäden an Ihrem Haus. Sie sollten daher Marderschäden so schnell wie möglich beheben.
Finanziell kommt dabei Ihre Gebäudeversicherung ins Spiel. Diese deckt die Kosten ab, die durch einen Marderbiss auftreten. Überprüfen Sie daher unbedingt, ob Ihre Gebäudeversicherung diesen Baustein mit beinhaltet. Übrigens: Nicht nur der Marder kann Schäden verursachen. Selbst ein Specht kann beim Nestbau Ihre Fassade ruinieren, in dem er sich durch die Isolierung hackt. Daher sollten generell Schäden durch Wildtiere in Ihrer Gebäudeversicherung abgedeckt sein.
Wie gelangt der Marder auf den Dachboden?
Marder suchen sich in der Regel ihr Versteck auf dem Dachboden, da dieser von außen gut für sie erreichbar ist. Oftmals gelingt das Tier über vor dem Haus stehende Bäume auf das Dach. Da Marder bis zu wie Meter weit springen können, fällt es ihnen also nicht schwer, erst einen Baum zu erklimmen und dann zum Dach hinüberzuspringen.
Keller sind für den Marder uninteressant. Einerseits sind diese von den Zugängen her wesentlich schlechter zu erreichen, andererseits ist dort deutlich weniger Holz und Isolierung verbaut.
Wie können Sie den Marder im Haus loswerden?
In den meisten Fällen handelt es sich um den Steinmarder, der sich in Ihren vier Wänden breit macht. Wenn Sie nichts gegen den ungewünschten Untermieter unternehmen, dann kann dieser schwere Schäden an der Bausubstanz Ihres Hauses auslösen. Das Hauptproblem ist der Artenschutz: Der Steinmarder darf weder gefangen noch getötet werden. Giftköder auslegen oder Fallen aufstellen ist also nicht drin. Diese Maßnahmen dürfen nur Jäger vollziehen und das auch nur in der Jagdzeit.
Es bleibt also erst einmal nur die Möglichkeit, den Marder zu vertreiben. Der Steinmarder ist ein nicht gerade leiser Zeitgenosse, mag aber Geräusche oder Erschütterungen selbst überhaupt nicht. Es gibt also viele Möglichkeiten, den Steinmarder aus dem Haus zu vertreiben.
- Lassen Sie auf dem Dachboden ein Radio laufen.
- Gehen Sie regelmäßig auf den Dachboden – Ihre Schritte führen zu Erschütterungen.
- Wenn Sie eine Holzdecke zum Dachboden haben, sollten Sie von dagegen klopfen, wenn Sie den Marder hören.
- Legen Sie Toilettensteine aus, die verbreiten einen für Marder unangenehmen Duft.
Sie müssen diese Maßnahmen auf längere Zeit auslegen, denn der Marder kann zwischenzeitlich sich auch andere Quartiere aussuchen. Wenn Sie sich also bereits in Sicherheit wägen, kann es sein, dass Ihr Untermieter lediglich anderswo sein Quartier bezieht, bis bei Ihnen wieder Ruhe eingekehrt ist.
Zudem sind Marder auf eine gewisse Weise anpassungsfähig. Wenn sie merken, dass von Geräuschen oder Erschütterungen keine Gefahr ausgeht, führen Ihre Maßnahmen nicht mehr zum Erfolg. Sie müssen also die verschiedenen Maßnahmen unregelmäßig durchführen, damit der Marder im Haus darin keine Regelmäßigkeit erkennt.
Können Sie Marder aussperren?
Wenn der Marder sich den Weg ins Haus gesucht hat und zwischenzeitlich woanders unterwegs ist, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um die Rückkehr des Marders zu vermeiden. Sie können unterschiedliche Möglichkeiten nutzen, um den Marder auszusperren. Dabei müssen Sie aber damit rechnen, dass der Marder alles daransetzt, wieder auf Ihren Dachboden zu gelangen. Teilweise gelangen die Tiere sogar über Regenfallrohre und die Dachrinne wieder unter das Dach.
Da viele Stellen, die Sie abdichten müssen, nicht ohne Risiko erreichbar sind, müssen Sie da womöglich eine Fachfirma dransetzen. Zu den gängigsten Maßnahmen gehören:
- Abwehrkränze an den Regenfallrohren anbringen.
- Dachrinnen mit engmaschigem Draht abdecken.
- Öffnungen in der Dachisolierung schließen.
- Klettermöglichkeiten wie ans Haus heranragende Äste entfernen.
Wichtig ist, dass Sie diese Maßnahmen erst umsetzen, wenn der Marder nicht mehr auf dem Dachboden ist. Das gilt auch für Jungtiere, die der Marder dort zurückgelassen, um für sie auf Beutefang zu gehen. Einerseits dürfen die Tiere nicht gefangen werden. Andererseits könnte der Marder sich neue Wege suchen, um seinen Nachwuchs zu erreichen.
Zudem kann der Marder, wenn er auf dem Dachboden gefangen ist, neue Wege für den Ausbruch suchen. Dann können Sie mit dem Reparaturmaßnahmen von vorne beginnen.
Fachmännische Hilfe bei Marderbefall
Es ist leider nicht so einfach, den Marder im Haus zu finden und wieder loszuwerden. Daher benötigen Sie unter Umständen Hilfe von Fachleuten.
- Jäger dürfen außerhalb der Schonzeit Fallen aufstellen, um den Marder einzufangen.
- Schädlingsbekämpfer dürfen den Marder zwar nicht töten oder fangen, aber sie kennen die Schlupflöcher und können Ihnen helfen, diese zu verschließen.
- Dachdecker unterstützen Sie dabei, mögliche Zugänge von außen wie Dachrinne oder verschobene Dachziegel zu sichern.
Der Marder sucht sich alternative Schlupfplätze
Wenn es gelungen ist, den Marder aus dem Haus zu vertreiben, dann heißt das noch nicht, dass er auch Ihr Grundstück verlassen hat. Es ist möglich, dass er sich nun ein Quartier im Gartenschuppen eingerichtet hat oder sich im Motorraum Ihres Autos niederlässt. Hier ist vor allem die Gefahr gegeben, dass der Marder wichtige Versorgungsleistungen anknabbert und damit größere Schäden am Fahrzeug verursacht.
Guter Versicherungsschutz ist wichtig!
Nicht nur Marder können Schäden am Gebäude verursachen, sondern auch andere Wildtiere. Dazu gehören auch Spechte, die für den Nestbau die Hausfassade beschädigen oder auch Wildschweine, die sich zu nah an die Zivilisation wagen. Es ist schon passiert, dass die Schwarzkittel die Terrassentür durchbrochen haben, um sich dann im Wohnbereich auszutoben. Daher sollten Sie unbedingt Ihre Gebäudeversicherung auf einen aktuellen Stand halten. Denn bei vielen Gesellschaften sind Schäden durch Wildtiere mittlerweile versichert.