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Hochwasser: So können Sie Schäden am Haus vermeiden

Häuser im Hochwasser

Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und Wassermassen, die alles mit sich reißen: Hochwasser und Starkregen führen zu immer größeren Schäden. Als Hausbesitzer sollten Sie daher Vorkehrungen treffen. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihr Haus vor Überschwemmungen schützen, welche Versicherung Sie benötigen und was Sie im Schadensfall tun müssen.

Starkregen: Wie gut sind Sie vorbereitet?

Um so gut wie möglich auf ein Starkregenereignis vorbereitet zu sein, sollten Sie sich frühzeitig Gedanken über Schutzmaßnahmen für Ihr Hab und Gut machen. Prüfen Sie dafür zunächst Folgendes:

  • Wo könnte das Wasser ins Haus laufen?
  • Sind Rückstauventile im Keller vorhanden?
  • Sind die Kellerfenster aus drucksicherem Glas?
  • Sind Ihre Dachrinne und der Regenablauf frei?
  • Kann der Regenablauf problemlos größere Wassermengen aufnehmen?
  • Wie schaut es mit den Straßenabläufen vor Ihrem Haus aus?

Vor allem die letzten drei Punkte sollten Sie regelmäßig überprüfen. Daneben gibt es weitere Maßnahmen, die Sie ergreifen können.

7 Baumaßnahmen, die Ihr Haus vor Hochwasser schützen

Je nach Grundstücksbeschaffenheit und Bauweise des Hauses sind folgende Maßnahmen denkbar:

  1. Legen Sie künstliche Senken an.
    Befindet sich Ihr Haus in einer Hanglage oder hat das Grundstück ein leicht abfallendes Bodenniveau, macht unter Umständen eine künstliche Senke Sinn. In der kann sich das Wasser ansammeln und wird so vom Haus ferngehalten. Dort kann es dann langsam versickern.
  2. Legen Sie Bodenschwellen an.
    Ist Ihr Grundstück mit einer Mauer umschlossen, kann das Zufahrtstor zusätzlich mit einer Bodenschwelle versehen werden. So kann das Regenwasser, das sich auf dem Gehweg oder der Straße ansammelt, nicht auf das Grundstück laufen.
  3. Versehen Sie Lichtschächte mit einer Aufkantung.
    Viele Häuser haben Lichtschächte zu den Kellerräumen, die in mittlerer Höhe zu Straßen- oder Grundstücksniveau liegen. Dort kann sich bei Regen Wasser ansammeln. Abhilfe schaffen hier Aufkantungen. Diese dürfen Sie jedoch nur anbringen, wenn die Straßenfront des Hauses nicht direkt bündig mit dem Gehweg ist. Sonst wären solche Aufkantungen Stolperfallen für Fußgänger.
  4. Versehen Sie die Kellertreppe mit einer Abkantung.
    Bei außenliegenden Kellerzugängen sollen Rückstauventile eigentlich das Regenwasser aufnehmen und ableiten. Steigt der Pegel im Abwassernetz jedoch aufgrund von Starkregen, schließen sich die Rückstauklappen, damit kein Wasser durch die Kanalisation hochdrückt. Die Folge: Über den Treppenzugang kann Wasser in den Abgang und dort über Türspalten in den Keller fließen. Daher ist eine Abkantung vor der Treppe sinnvoll.
  5. Überdachen Sie den Kellerzugang.
    Mit einem Dach und seitlichem Regenschutz schützen Sie Ihren Kellerabgang zusätzlich vor Regenwasser. Wetterfeste Vordächer oder Terrassendächer eignen sich beispielsweise besonders gut.
  6. Stellen Sie Regentonnen auf.
    Mit Regentonnen können Sie für Entlastung der Kanalisation sorgen. Schließlich wird das Wasser hier zunächst gespeichert. Um eine große Wassermenge zu speichern, können Sie sogar mehrere Regentonnen miteinander verbinden. Wichtig ist, dass alle Regentonnen auf gleicher Höhe stehen. Am besten stellen Sie die Tonnen also auf ein Podest.
  7. Bauen Sie eine Rigole ein.
    Ein unterirdisch eingebauter Rigolentank ist ebenfalls ein guter Puffer. Durch ihn wird das Wasser in tiefere Erdschichten abgeleitet. Dort versickert es dann. Bei Neubauten ist der Einbau einer Rigole vielerorts sogar verpflichtend. Tipp: In einigen Kommunen werden Hausbesitzer für den nachträglichen Einbau einer Rigole mit dem Wegfall oder zumindest der Senkung der Kanalgebühren belohnt.

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Hochwasserschäden an Heizanlagen und Hausrat vermeiden

Neben baulichen Maßnahmen sollten Sie auch noch andere Schutzmaßnahmen ins Auge fassen, um Schäden durch Überschwemmungen zu vermeiden. Da in der Regel Regenwasser zuerst in den Keller eindringt, richten wir hierauf unser Hauptaugenmerk.

  1. Lagern Sie keine umweltgefährdenden Stoffe und Flüssigkeiten im Keller.
    Reservekanister, Farben, Lacke etc. sollten Sie nicht im Keller aufbewahren. Kommen diese mit dem eindringenden Wasser in Verbindung, lösen Sie damit einen Umweltschaden aus, der Ihnen zur Last gelegt wird.
  2. Verankern Sie Ihren Heizöltank.
    Befindet sich im Keller ein Heizöltank, so müssen Sie diesen gegen das Aufschwimmen sichern und ein Lösen aus der Verankerung verhindern. Wird der Tank aufgeschwemmt, so kann er reißen und durch das auslaufende Heizöl kommt es zu einem erheblichen Umweltschaden, für den Sie in der Haftung stehen. Tipp: Sie können den Öltank auch in eine andere Etage versetzen lassen. Oder ihn gegen einen hochwassersicheren Tank austauschen.
  3. Schalten Sie die Heizungsanlage ab.
    Bleibt Ihnen keine Zeit mehr, Brenner und Pumpen von einem Fachmann ausbauen zu lassen, sollten Sie zumindest die Heizungsanlage abschalten und den Öl- bzw. Gashahn abdrehen. Schließen Sie die Lüftungsrohre. So verhindern Sie, dass Wasser in den Kessel dringt.
  4. Stellen Sie Waschmaschine und Trockner auf ein Podest.
    Waschmaschine und Trockner werden meist im Keller untergebracht. Stehen diese auf einem etwa 20 Zentimeter hohen Podest, sind die Geräte zumindest bei einem kleinen Wassereintritt geschützt.
  5. Lagern Sie Ihren Hausrat in Regalen.
    Sie sollten alle Gegenstände, die Sie im Keller aufbewahren, in Regalen lagern. Auch hier gilt: Der unterste Regalboden sollte einen Abstand von mindestens 20 Zentimeter vom Boden haben. Außerdem verwenden Sie besser keine Holzregale, sondern Metall- oder Schwerlastregale aus Kunststoff.

Was tun bei Wassereinbruch?

Es gibt Situationen, in denen die Maßnahmen leider nicht greifen, die Sie im Vorfeld getroffen haben. Das Regenwasser bahnt sich seinen Weg ins Haus und Sachschäden sind nicht mehr abzuwenden. In solchen Fällen hilft die Feuerwehr. Diese kommt nicht nur bei Bränden zum Einsatz, sondern schützt auch Sachwerte bei Hochwasser und leistet Gefahrenabwehr. Sie können ebenfalls dabei helfen, den Schaden einzugrenzen:

  • Stellen Sie den Strom ab.
  • Bringen Sie technische Geräte und wichtige Dokumente in Sicherheit.
  • Lassen Sie alle Elektroleitungen, Ihren Heizöltank und gegebenenfalls auch die Baustatik von einem Fachmann prüfen, sobald die Feuerwehr das Wasser ausgepumpt hat.
  • Nehmen Sie keine technischen Geräte in Betrieb, die nass geworden sind.
  • Spülen Sie die Trinkwasserleitungen ordentlich durch und verwenden Sie das Wasser erst wieder, wenn es frei von Verschmutzungen ist.
  • Melden Sie die Schäden Ihrer Versicherung. Listen Sie dafür sämtliche Schäden auf und machen Sie Fotos.
  • Lassen Sie sich Kostenvoranschläge erstellen, falls Trocknungsmaßnahmen oder andere Reparaturen von Fachleuten erbracht werden müssen.

Welche Versicherung zahlt bei Schäden durch Starkregen und Hochwasser?

Sandsäcke zum Schutz vor Hochwasser

Bestimmt haben Sie eine Gebäude- sowie Hausratversicherung und wähnen sich damit in Sicherheit. Doch Achtung: Für Hochwasserschäden benötigen Sie zusätzlich eine Elementarversicherung. Nur mit ihr sind in dem Fall die Kosten für den beschädigten Hausrat und die Sanierung des Hauses abgedeckt.

Tipp: Weitere Informationen darüber, welche Versicherung wann bei Schäden durch Regenwasser aufkommt, haben wir für Sie auf einer eigenen Seite zusammengefasst. Dort finden Sie auch nützliche Beispiele.
Regenwasserschäden

Können alle Häuser in Deutschland versichert werden?

Haben Sie bisher immer gedacht, ihr Wohnhaus überhaupt nicht gegen Hochwasser versichern zu können? Dann können wir Sie beruhigen, denn nichts ist unmöglich. Die Versicherbarkeit richtet sich nach dem Hochwasserrisiko. Es gibt vier Gefahrenklassen, die aussagen, wie hoch das Hochwasserrisiko ist. In der höchsten Stufe, also mit dem größten Gefährdungsrisiko, befinden sich etwa 130.000 Objekte. Die anderen rund 21 Millionen Häuser fallen in die Stufen 1 bis 3 und sind ohne weiteres oder mit Selbstbeteiligungen versicherbar. Objekte der Stufe 4 können trotz ihrer Lage größtenteils versichert werden – allerdings mit Selbstbehalten und Auflagen. Somit bleibt eigentlich nur ein Bruchteil übrig, der nicht versicherbar ist.


Fazit zu Hochwasserschutz für Hausbesitzer

Starkregenfälle nehmen immer mehr zu. Daher sollten auch Hausbesitzer abseits von Flüssen über Schutzmaßnahmen und die richtige Absicherung nachdenken. So gibt es beispielsweise einige bauliche Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Haus vor einer Überschwemmung durch Starkregen schützen können. Und sollte es tatsächlich einmal zu Hochwasserschäden an Ihrem Haus und Hausrat kommen, sind Sie mit einer Elementarversicherung finanziell abgesichert.

Häufige Fragen über Hochwasserschäden und Starkregen

Wie kann ich mein Haus vor Hochwasser schützen?

Es gibt verschiedene bauliche Schutzmaßnahmen wie das Anlegen künstlicher Senken und Bodenschwellen oder auch die Überdachung der Kellertreppe. Mehr darüber, wie Sie Ihr Haus vor einer Überschwemmung schützen können, erfahren Sie hier:
7 Baumaßnahmen, die Ihr Haus vor Hochwasser schützen

Zahlt die Gebäudeversicherung für Schäden durch Starkregenfälle?

Die Gebäudeversicherung kommt für Schäden auf, die durch Feuer, Sturm und Hagel sowie Leitungswasser entstehen. Kommt es durch Starkregen zu Hochwasser und einer Überschwemmung in Ihrem Haus, zahlt die Gebäudeversicherung also in der Regel nicht für die Schäden. Solche Schäden können Sie jedoch mit der Elementarversicherung zusätzlich abdecken. Weitere Informationen erhalten Sie hier:
Welche Versicherung zahlt bei Schäden durch Starkregen und Hochwasser?

Wie sichere ich mich richtig gegen Hochwasserschäden ab?

Richtig abgesichert gegen Hochwasserschäden sind Sie mit der Elementarversicherung. Diese Ergänzung zur Gebäude- und Hausratversicherung ist bei Unwetterereignissen unverzichtbar. Mehr darüber, wie Schäden durch Regen- und Hochwasser versichert sind, erfahren Sie hier:
Regenwasserschäden

Was ist bei Rückstau zu beachten?

Haben Sie eine Rückstauklappe verbaut, muss diese funktionstüchtig sein, ansonsten gibt es im Schadensfall kein Geld von der Versicherung. Generell gilt: Gegen Rückstau bietet nur die Elementarversicherung Schutz.

Was tun bei Hochwasser im Haus?

Hat sich das Hochwasser seinen Weg in Ihr Haus gebahnt, sollten Sie Ruhe bewahren, den Strom abschalten und die Feuerwehr rufen. Weitere Tipps für solch einen Fall haben wir hier für Sie zusammengefasst:
Was tun bei Wassereinbruch?

Ist Starkregen ein Elementarschaden?

Schäden, die durch Starkregen und Hochwasser an Ihrem Gebäude und Ihrem Hausrat entstehen, gelten als Elementarschäden. Die Elementarversicherung ist daher für Hausbesitzer eine wichtige Ergänzung zur Gebäudeversicherung. Mehr über die Versicherbarkeit Ihres Eigenheims erfahren Sie hier:
Können alle Häuser in Deutschland versichert werden?

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