Nachhaltige Leistungen beim Wohneigentum

Umweltfreundliche, energiesparende Lösungen stehen bei Neubau-Projekten oder bei der Sanierung von Altbauten immer mehr im Fokus. Schließlich gilt es, den Energieverbrauch beim Wohnen so weit wie möglich zu begrenzen und vorhandene Ressourcen zu schonen. Smarte „grüne“ Leistungen sind also gefragt.
Noch vor 20 Jahren waren nachhaltige Leistungen beim Hausbau ein unterschätztes Thema. Mittlerweile aber nutzen immer mehr Häuslebauer innovative Bauformen, um ihren Traum vom energiesparenden Wohnen wahr zu machen. Manche Häuser versetzen den Eigentümer heute sogar in die glückliche Lage, sich unabhängig von anderen Quellen komplett selbst mit Energie zu versorgen.
Wichtige Faktoren für nachhaltiges Bauen
Bei der Entscheidung für nachhaltiges Bauen spielen verschiedene Faktoren eine große Rolle – angefangen von der Wahl des Grundstücks und der Architektur bis hin zur Energie-, Wasser- und Materialeffizienz. Diese Faktoren helfen nicht nur, eigene Energie zu gewinnen und unabhängiger von Energiezulieferern zu werden, sie leisten auch einen wichtigen ökologischen Beitrag. Das hängt einerseits von den Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien ab und andererseits auch von den genutzten Rohstoffen zum Bau eines Hauses:
- Energiegewinnung aus natürlichen Quellen
- selbstversorgende Bauweise
- klimaneutrales Bauen
- Nachhaltigkeit von Baustoffen
- Zukunft orientierte Planung
Nachhaltigkeit ist aber nicht nur beim Bauen gefragt, auch immer mehr Versicherer nehmen sich diesem Thema an. Dabei geht es vor allem darum, Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien zu schützen und beim Wiederaufbau oder einer Sanierung im Schadensfall auf Nachhaltigkeit zu setzen. Daher ist in der Gebäudeversicherung bei vielen Gesellschaften mittlerweile auch Folgendes mitversichert:
Zusätzlich bieten viele Versicherer Leistungspakete an, die bei größeren Schäden sogar eine Energieberatung für nachhaltige Leistungen oder Mehrkosten für eine energetische Sanierung übernehmen.
Energiegewinnung aus natürlichen Quellen
Viele Hauseigentümer nutzen die Sonne als Kraftwerk für ihr Wohneigentum. Eine nahe liegende, leicht umzusetzende Lösung zur intelligenten und zugleich umweltfreundlichen Energiegewinnung. Mittlerweile sind Solaranlagen einerseits von den Produktionskosten in den letzten Jahren stark gesunken und auf der anderen Seite werden diese beim Bauen sogar noch subventioniert. Zwei verschiedene Modelle stehen zur Auswahl:
- Photovoltaik-Anlage
- Solarthermieanlage
Während die Photovoltaikanlage die Energie der Sonne in elektrischen Strom umwandelt, setzen Solarthermieanlagen die Sonnenenergie in Wärme um, die für die Aufbereitung von Warmwasser oder zum Heizen eingesetzt wird. Zusätzlich lässt sich mit der Photovoltaikanlage erzeugter Strom gegen Entgelt in Fremdnetze einspeisen.
Können Häuser Selbstversorger sein?
Mittlerweile können sich einige nach nachhaltigen Kriterien gestaltete Wohngebäude quasi selbst versorgen. Hier sprechen Bauexperten von einem Null-Energiehaus. Diese Bauform ermöglicht, dass das Gebäude ausreichend Energie für eine im Jahresschnitt kostenneutrale Bewirtschaftung produziert. Dafür müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden:
Diese Form von Selbstversorgung hat nicht nur den Vorteil, dass der Energieaufwand für Ihr Haus relativ geringgehalten wird. Weiterer Pluspunkt: Sie haben die Chance, sich unabhängig zu machen von fossilen Brennstoffen, die dazu auch noch großenteils aus Krisenregionen importiert werden.
Stichwort erneuerbare Energien
Bei der Nutzung erneuerbarer Energie kommt Wohngebäuden eine große Rolle zu. Rund 40 Prozent der Energie in Deutschland wird für das Heizen und auch Kühlen benötigt. Etwa 80 Prozent dieser Menge wiederum erfordern Wohngebäude. Daher ist der Einsatz erneuerbarer Energieträger wichtig. Dazu gehören Technologie zur Nutzung von:
- Solarenergie
- Geothermie
- Bioenergie
- Windenergie
- Wasserkraft
Kann man klimaneutral bauen?
Grundsätzlich ist das möglich, obwohl der Neubau eines Hauses auf den ersten Blick überhaupt nicht klimaneutral möglich sein kann. Bei der Erstellung eines Hauses kommt es darauf an, dass keine CO2-Emissionen anfallen. Das lässt sich unter anderem durch die Verwendung nachhaltiger Baumaterialien erreichen. Während bei der Produktion von Ziegelsteinen oder Beton CO2 freigesetzt wird, ist Holz dagegen deutlich klimaneutraler. Ein Baum nimmt im Laufe seines Wachstums jede Menge CO2 aus der Luft auf und das Treibhausgas bleibt in dem Holz gespeichert, auch wenn es bereits im Haus verarbeitet ist. Wenn das Haus nun so errichtet wird, dass auch bei der Nutzung kein CO2 entsteht, spricht man vom klimaneutralen Bauen. Dabei kommt es vor allem darauf an, dass nachhaltige Leistungen auch genutzt werden.
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Gebäudeversicherung
Die Nachhaltigkeit von Baustoffen
Neben Herstellern von Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien haben sich auch Baustoffproduzenten dem Thema Nachhaltigkeit längst angenommen. So erlangen innovative Baustoffe immer mehr an Bedeutung. Diese sind zwar von der Herstellung noch deutlich teurer als traditionelle Baustoffe, aber ein Wandel ist bereits erkennbar.
Den Anfang haben recycelte Baustoffe gemacht, allerdings sind diese wieder auf dem Rückmarsch. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass diese Baustoffe nicht biologisch abbaubar sind. Echte umweltfreundliche Baustoffe müssen rückstandlos und schadstofffrei zu zersetzen sein. Ein gutes Beispiel ist Holz, ein idealer Baustoff also, um nachhaltig zu bauen. Viele Vorteile für das natürliche Material liegen auf der Hand:
- sofern das Bauholz aus der heimischen Wirtschaft kommt, sind die Transportwege kurz.
- Holz hat ein niedriges Eigengewicht und weist zudem eine hohe Druckfestigkeit auf.
- durch Holz lassen sich wärmedämmende Gebäudehüllen mit einer niedrigen Wandstärke errichten.
- Holz hat bis zur endgültigen Verarbeitung große Mengen an CO2 aus der Luft entnommen.
Hat nachhaltiges Bauen Zukunft?
Eine angemessene Bauweise stellt eine ökologisch hohe Qualität sicher. Nachhaltiges Bauen reduziert die negativen Effekte von konventionellen Bauweisen und trägt zum Erhalt unseres Ökosystems bei. Langfristig betrachtet, lassen sich durch die Nutzung von erneuerbaren Energien auch die Kosten für das Wohnen reduzieren und gleichzeitig der CO2-Abdruck des Häuslebauers klein halten.
Bei der Ausweisung von Neubaugebieten besteht - vor allem in Städten - das Problem der Nachverdichtung. Hier können einerseits bei Hitzeperioden Gesundheitsprobleme auftreten. Auf der anderen Seite kann die Versiegelung von Flächen Schäden durch Niederschläge und Starkregen begünstigen. Daher weisen Städte im Vergleich zum Umland, das weniger bebaut ist, höhere Temperaturen auf.
Durch Begrünung von Dachflächen oder Gebäudefassaden lassen sich diese Probleme natürlich nicht vollständig lösen, sie tragen aber zur Entschärfung der Situation bei. Noch sind Fassadenbegrünungen vor allem bei größeren Wohnbauten wie Mehrfamilienhäusern eher die Ausnahme, aber auch hier zeichnet sich ein Trend ab. Durch die strategische Nutzung von Grünpflanzen bei der Gebäudebegrünung lässt sich CO2 einfangen und auch ein Kühleffekt bei hohen Temperaturen bewirken. Hinzu kommt, dass eine Fassadenbegrünung eine dämmende Wirkung hat. Das reduziert wiederum den Energieverbrauch des Gebäudes und damit auch den Schadstoffausstoß.
Nachhaltige Leistungen in der Gebäudeversicherung
Ihre Gebäudeversicherung soll nicht nur bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel Schutz bieten. Wichtig ist auch, dass sie nachhaltige Leistungen umfasst. Dazu gehört, dass alle eingebauten Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien abgesichert sind. Zusätzlich übernimmt die Gebäudeversicherung bei einer Sanierung oder beim Wiederaufbau die Mehrkosten, die durch die Beschaffung nachhaltiger Materialien entstehen.
Außerdem übernehmen Gebäudeversicherer mit nachhaltigen Leistungen auch die Mehrkosten bei der Beschaffung von Heizanlagen mit der höchsten Effizienzklasse oder neuer Anlagen zur Wärmegewinnung. Damit lassen sich im Schadensfall auch veraltete Systeme gegen neue Versorgungseinrichtungen austauschen.
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