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Brandschutz auf der Baustelle

Brandschutz

So langsam nimmt Ihr Bauvorhaben Gestalt an: Alles bestens, vorausgesetzt es kommt nicht durch irgendeine Unachtsamkeit zu einem Feuer. Sie denken, dass kann Ihnen nicht passieren? Leider doch! Auf jeder Baustelle gibt es Gefahrenquellen, die zu einem Brand führen können. Deshalb geben wir Ihnen jede Menge Tipps und Infos rund um das Thema Brandschutz auf der Baustelle.

Strom ist häufig Brandauslöser

Elektrische Werkzeuge, Baumaschinen oder funkenreißende Geräte stellen ein hohes Feuerrisiko dar. Gründe für die Brandgefahr sind unter Umständen technische Mängel an Geräten, aber auch eine Überlastung des Stromnetzes. Diese ist vor allem dann gegeben, wenn elektrische Geräte mit dem bereits vorhandenen Stromnetz des Hauses betrieben werden. Bei der Vielzahl von strombetriebenen Werkzeugen – vor allem bei Eigenleistung – kann es zu einer Überlastung von Steckern, Kabeln oder Steckdosen kommen. Es passiert häufig, dass zu viele Geräte an eine Mehrfachsteckdose angeschlossen werden. Diese sind aber nur für den Gebrauch von Kleingeräten ausgelegt mit einer Maximalleistung von 3.000 bis 3.500 Watt. Sind mehrere Verbraucher angeschlossen, die deutlich mehr Watt verbrauchen, so ist eine Überlastung vorprogrammiert: Das Risiko eines Kabelbrandes steigt.

In der Regel springt bei einer Überlastung die Sicherung raus, sodass die Stromzufuhr unterbrochen wird. Das Kabel oder die Steckdose kann aber trotzdem schmoren und unter Umständen Fugen werfen. Liegt dann noch jede Menge Baumaterial oder Verpackungsmaterial herum, so kann dieses durch Funkenflug schnell in Brand geraten.


Brandschutzmaßnahmen - das können Sie tun

Für jede Baustelle gilt: je geordneter und aufgeräumter, desto mehr Sicherheit. Das gilt auch für das Risiko eines Brandes. Eine ordentliche Lagerung von Baumaterialien ist das A und O. Brennbares Material sollten Sie, bis es die Bauarbeiter benötigen, außerhalb des Rohbaus lagern, exemplarisch in einem Baucontainer. So ist es auch vor Diebstahl geschützt. Da auf der Baustelle naturgemäß viel geraucht wird, besteht immer das Risiko, dass es durch eine Kippe zu einem Brand kommt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Kippe achtlos in den Haufen mit Verpackungsmaterial geschnippt wird. Ebenso sollten brennbare Lacke und Flüssigkeiten bei Nichtgebrauch außerhalb des Hauses gelagert werden, damit eine Brandausbreitung hierüber vermieden werden kann.

Das müssen Sie bei Feuerarbeiten beachten

Feuerarbeiten wie Schweißen, Schneidbrennen, Trennschleifen, Trocknen oder Löten bergen naturgemäß das Risiko, dass hierdurch ein Brand ausgelöst wird. Bauliche Tätigkeiten, die mit Funkenflug einhergehen, gehören zu den häufigsten Schadenursachen bei Bränden auf Baustellen. Deshalb sollten Sie vor und während dieser Arbeiten Folgendes beachten:

  • Stellen Sie ausreichend geeignete Feuerlöscher bereit.
  • Entfernen Sie alle beweglichen brennbaren Gegenstände aus dem Gefahrenbereich.
  • Entfernen Sie brennbare Umkleidungen und Isolierungen von Rohrleitungen, Kesseln und Behältern.
  • Vermeiden Sie Explosionsgefahren, die durch Gas- oder Staub-Luft-Gemische entstehen können.
  • Überwachen Sie den Bereich, in dem mit feuergefährlichen Geräten gearbeitet wird.
  • Haben Sie ein Auge auf Hohlstellen, Fugen und Ritzen.
  • Achten Sie darauf, dass sich keine brennbaren Gegenstände oder Stoffe, die Sie nicht entfernen können, entzünden.
  • Kühlen Sie übermäßig erwärmte Bauteile mit Wasser.

Welche Feuerlöscher eignen sich für den Brandschutz?

Die häufigsten Feuerlöscher sind Pulverlöscher, Schaumlöscher und Wasserlöscher. Wasserlöscher sind eher weniger empfehlenswert, da ihre Nutzung nur bei einer begrenzten Anzahl von Bränden möglich ist. Lediglich Brände mit festen Stoffen wie Holz, Papier oder Folien können Sie damit löschen. ABC-Pulver im Pulverlöscher ist vielseitig einsetzbar. Dazu gehören Brände von flüssigen Stoffen und gasförmigen Stoffen. Allerdings zeichnet sich ein Pulverlöscher durch eine schlagartige Löschwirkung aus. Eine starke Verschmutzung ist die Folge. Nachvollziehbar, wenn sechs Kilo Löschpulver in alle Zwischenräume und Poren des Rohbaus eindringen. Hier hilft nur noch eine chemische Reinigung, um die Rückstände zu beseitigen.

Schaumlöscher sind zwar im Vergleich zum Pulverlöscher teuer, können aber im Brandfall zielgerichteter eingesetzt werden. Der Brandort bleibt quasi sauber, da der Löschschaum nur auf den Brandherd gerichtet ist. Die Reinigung ist also weitaus weniger arbeitsintensiv. Allerdings eignen sich Schaumlöscher nicht für Gasbrände – diese treten bei einem Bauvorhaben aber eher seltener auf.

So sollten Sie sich im Brandfall verhalten

Sind Kleinlöschgeräte vorhanden, können Sie einen Entstehungsbrand damit in den Griff bekommen. Wichtig ist, dass Sie vor dem Einsatz von Feuerlöschern die Feuerwehr alarmieren. Nachher reichen die eigenen Löschmittel nicht aus, rufen Sie erst dann die Feuerwehr, kommt es zu einer Verzögerung beim Einsatz der Rettungskräfte.

Ist der Einsatz von Feuerlöschern nicht von Erfolg gekrönt, müssen Sie den Brandraum zu verlassen und die Tür verschließen. So können Sie die Brandausbreitung und vor allem das Übergreifen von Rauch auf andere Bereiche des Hauses verhindern.

Welche Versicherung leistet bei einem Baustellenbrand?

Nicht selten kommt es vor, dass bei einem Bauvorhaben ein Feuer ausbricht und es dadurch zu einem massiven Schaden kommt. Allein durch die Rauchentwicklung sind große Teile des Neubaus kontaminiert und müssen aufwendig gereinigt werden. Bereiche oder Bauteile, die durch das Feuer direkt in Mitleidenschaft gezogen wurden, müssen ausgetauscht werden. Das kostet Sie eine Menge Geld. In einem solchen Fall ist die Feuerrohbauversicherung die einzig mögliche Absicherung. Diese ist quasi eine vorgelagerte Gebäudeversicherung, die das Risiko Feuer während des Bauvorhabens abdeckt. Sie ist beitragsfrei und wird nach Baufertigstellung in die vollständige Gebäudeversicherung umgewandelt. Erst ab diesem Zeitpunkt werden auch die Beiträge fällig.

Wenn es gebrannt hat, verständigen Sie Ihre Versicherung und klären detailliert ab, welche Schritte nun von der Versicherung unternommen werden und welche Schritte Sie einleiten dürfen. Beginnen Sie auf keinen Fall mit den Aufräumarbeiten: In der Regel beschlagnahmt die Polizei die Brandstelle zu Ermittlungszwecken, damit sich Brandermittler einen Überblick über die Entstehungsursache verschaffen können. Unter Umständen haben Handwerker den Brand ausgelöst, was wiederum Regressansprüche zur Folge hat. Haben Sie im Rahmen von Eigenleistungen den Brand herbeigeführt, ist es wichtig, dass Ihre Feuerrohbauversicherung auch Schäden durch grob fahrlässige Handlungen abdeckt.

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